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Spielregeln in internationalen TeamsHaben Sie sich schon mal überlegt, wie wir interkulturell lernen und was das für ein internationales virtuelles Team bedeutet? Es fängt im Urlaub an. Wir beobachten, wie sich andere Menschen verhalten und passen uns weitestgehend an, um einen schönen Urlaub zu haben und nicht unangenehm aufzufallen. Doch das bleibt meist an der Oberfläche. Wir bekommen zwar einen ersten Einblick in fremde Kulturen, doch …

… wir tauchen in der Regel nicht wirklich ein. Denn wir wissen ja, dass wir in zwei/drei Wochen wieder daheim sind.

Erst wenn wir im Ausland leben, studieren oder arbeiten, die fremde Sprache erlernen, dann tauchen wir wirklich in die fremde Kultur ein. Wir befinden uns tagein tagaus in der anderen Kultur und sind von lauter Menschen aus dieser Kultur umgeben. Wir müssen uns behaupten, mit anderen zusammen­arbeiten, im Alltag zurechtkommen, vielleicht eine Fremdsprache sprechen. Jeden Tag lernen wir unbewusst etwas Neues.

So habe ich damals während meiner Auslandsaufenthalte in Frankreich und Großbritannien gelernt, wie man sich begrüßt, wie man sich am Telefon anredet, wie man miteinander redet, wie man mit seinem Vorgesetzten umgeht, wie verbindlich Versprechungen und Termine sind. Jeden Tag lernt man interkulturell dazu, entweder, indem man andere beobachtet oder indem man sich kulturell „falsch“ verhält und anhand der Reaktionen der Mitmenschen dann seine Schlüsse zieht.

Auch der Kulturschock ist ein wichtiges Phänomen im interkulturellen Lernen, bei dem wir uns klar wird, dass wir etwas anders sind, anders denken als die Menschen in unserer Umgebung. Wir fühlen uns fremd. Das Bewusstsein über unsere Andersartigkeit ist ganz wichtig für interkulturelles Lernen. Es eröffnet neue Perspektiven, zeigt uns, dass es noch andere funktionierende Möglichkeiten des Miteinanders gibt als die, die wir gewohnt sind. Denn schließlich sind wir alle fast überall Ausländer, nur nicht in unserem Heimatland.

Wie ist das nun in einem internationalen virtuellen Team mit Teammitglieder aus sechs verschiedenen Ländern? Nehmen wir an, das Team arbeitet wirklich rein virtuell miteinander. Nur einzelne Teammitglieder haben sich schon einmal gesehen. Hier und da versteht man den anderen nicht, wundert sich über manche E-Mails oder ausbleibende Reaktionen. Missverständnisse und Frustrationen entstehen schnell, doch ein Kulturschock, der interkulturelles Lernen fördert, bleibt hier meist aus. Schließlich sind um uns herum die Mitglieder unserer eigenen Kultur: meine lokalen Kollegen, meine Familie, Freunde, Bekannte. Meine Art des Seins wird nicht in Frage gestellt. Nur im Team ist alles etwas anders und manchmal frustrierend. Das kann schnell demotivieren.

Um Teammitgliedern die produktive Zusammenarbeit zu ermöglichen, ist ein interkulturelles Teamtraining und ein Teambuilding-Event der Königsweg. Erst dann kann jeder vom anderen lernen und über den eigenen kulturellen Tellerrand hinaussehen. Erst dann sind echte Synergien möglich, können kreative Lösungen gefunden werden, die nur in einem gemischtkulturellen Team möglich sind und entscheidend zum globalen Erfolg eines Unternehmens beitragen können.

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