Immer mehr Führungskräfte müssen echte hybride Teams leiten. Also Teams mit Teammitgliedern am selben Standort wie die Führungskraft und anderen Teammitgliedern, die permanent vom Homeoffice oder einem anderen Standort aus arbeiten. Du gehörst auch zu diesen Führungskräften?
Dann beachte unbedingt folgende 3 Tipps, um dein hybrides Team gut zu leiten und zu motivieren:
1. Richte im hybriden Team einen fester Teamtag ein
An einem solchen Teamtag sollte das Team in Präsenz zusammenkommen. Dieser Teamtag kann einmal pro Woche, einmal im Monat oder spätestens einmal alle 2 Monate stattfinden. In globalen Teams sollte wenigsten einmal im Jahr ein Präsenztreffen möglich sein.
Je nachdem, wie eng die Teammitglieder zusammenarbeiten sollen, sollte so ein Tag in kleineren oder größeren Abständen stattfinden. An diesem Tag sollten möglichst alle in einem Büro physisch beieinander sitzen. Lade deine Teammitglieder in der Mittagspause zu einem gemeinsamen Essen ein.
Sorge dafür, dass deine Teammitglieder an diesem Tag möglichst keine anderen Meetings akzeptieren, damit genug Zeit für den persönlichen Austausch bleibt.
Auch Mitarbeitende, die permanent von einer anderen Stadt aus im Homeoffice arbeiten, können an diesem Tag anreisen. Das sollte drin sein für eine gute Zusammenarbeit.
2. Das beste Teammeeting: online, hybrid, mit oder ohne Webcam?
Überlege dir genau, ob du nicht statt eines hybriden Meetings lieber komplette Online Teammeetings durchführst. Denn hybride Teammeetings, bei denen immer dieselben Teammitglieder in einem Raum zusammensitzen und immer dieselben Teammitglieder online dazugeschaltet sind, zementieren das „Lager-Denken“. Sie teilen das Team in „wir“ und „die“ ein.
Ein komplette virtuelles Meeting ist gerechter und auch einfacher zu leiten.
Doch egal, ob dein Meeting komplett online oder hybrid ist: Sorge für eingeschaltete Webcams bzw. eine gute Raumkamera. Gesichter erzeugen Verbundenheit und Vertrauen. Wenn eingeschaltete Webcams neu für euch sind, dann bereite deine Teammitglieder in der Meetingeinladung darauf vor.
Wenn jemand partout die Webcam nicht einschalten will, dann frage die Person unter 4 Augen nach den Gründen. Nenne im Gegenzug deine Gründe für die Webcam: „Es fühlt sich einfach natürlicher an, in Gesichter zu schauen. Die Mimik spielt eine wichtige Rolle bei der Kommunikation. Im Präsenzmeeting hättest du schließlich auch keinen Karton über dem Kopf.“ Oder so ähnlich.
Als Mindeststandard sollte gelten: Die Webcam ist immer an, wenn du sprichst und beim Abnicken von Entscheidungen. Seitdem es virtuelle Hintergründe in den Online Meeting Tools gibt, gibt es kaum noch Gründe, seine Webcam nicht anzuschalten.
3. Mach die Teammeetings so interaktiv wie möglich
Online Meetings und hybride Meetings sind anders. Da der gemeinsame Raum, ein Teil der Körpersprache und der Blickkontakt fehlen, solltest du die Teammeetings so interaktiv wie möglich machen. Dazu brauchst du eine bestimmte Struktur und bestimmte Methoden:
Lass dir vorab Themen und Updates per Mail schicken oder bitte deine Teammitglieder, ihre Updates auf einem Whiteboard zu platzieren. Das erspart dir langweilige Monologe im Meeting.
Konzentriere dich im Teammeeting auf die Themen, die für alle interessant sind. Themen, bei denen alle mitreden, von denen alle profitieren können. Die anderen Themen solltest du in einem 1:1-Gespräch oder in kleineren Gruppen besprechen.
Nach jedem Statement eines Teammitglieds bitte die anderen um ihre Meinungen und Erfahrungen. Denk dran: Beim Teammeeting geht es nicht um dich, sondern um den Austausch der Teammitglieder untereinander. Beziehe immer wieder ganz bewusst das gesamte Team mit ein. Das erfordert eine sehr aktive Moderation deinerseits.
Und wenn es unbedingt ein hybrides Meeting sein soll, bei dem die Mehrzahl der Teammitglieder mit dir in einem Raum sitzt, dann richte das Wort immer zuerst an die Online Teilnehmenden. Denn diese sind sonst im Nachteil und haben es schwerer, Gehör zu finden.
Gib den Online Teilnehmenden auch die Möglichkeit, sich im Chat zu äußern und bitte ein Teammitglied im Raum, den Chat im Blick zu halten.
Lass gerne ein Teammitglied, das online dazugeschaltet ist, das Meetingprotokoll erstellen. So kannst du sicher sein, dass die Online Teilnehmenden auch alles mitbekommen haben. Sage diesem Teammitglied, dass es dich bitte jederzeit unterbrechen kann, wenn etwas nicht klar rübergekommen ist.
Fazit: Hybride Teams leiten
Hybride Teams leiten ist eine Herausforderung, der wir uns stellen sollten, um Fachkräfte standortunabhängig zu rekrutieren und für eine bessere Vereinbarkeit von Famile und Beruf. Letztendlich bedeutet hybride Führung, dass du manchmal bzw. manche Teammitglieder in Präsenz führst während du andere Teammitglieder hauptsächlich remote führst. Tipps zur Remote Führung findest du hier: Remote Leadership Erfolgsfaktoren und hier: 5 Remote Leadership Tipps.