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Die benötigten Kompetenzen zum Führen von virtuellen Teams sind vielfältig. Das Führen eines virtuellen Teams stellt Führungskräfte und Projektleiter nämlich vor ganz speziellen Herausforderungen. Erfahren Sie hier, welche Kernkompetenz eine Führungskraft beim Führen virtueller Teams haben sollte und in welche Fallen sie besser nicht tappen sollte…

Vertrauen und Transparenz statt Mikromanagement im virtuellen Team

Virtuelle Teamleiter neigen oft dazu, Ihr virtuelles Team durch Mikromanagement zu führen: Tages- und Wochenreports statt Vertrauen und individuelle Förderung. Zu groß ist die Angst, die Mitarbeiter würden sich gehen lassen, da sie nicht in Sichtweite sind und sich damit der direkten Kontrolle entziehen. Doch Vorsicht! Die Erfahrung jedoch zeigt, dass Mitarbeiter mit Vertrauensarbeitszeit wesentlich länger arbeiten als jene, bei denen die Zeit per Stechuhr dokumentiert wird. Zu viel Kontrolle führt auch bei den Mitarbeitern im virtuellen Team eher zu Demotivation und „Dienst nach Vorschrift“.

Viel besser ist es, wenn Führungskräfte ihren Teammitgliedern einen Vertrauensvorschuss geben und ihre Erwartungen transparent machen. Genauso wichtig ist es, Teamentwicklungsmaßnahmen  für virtuelle Teams einzuführen, damit diese Teams auch über die Storming-Phase hinauskommen. Es geht darum, trotz der empfundenen Unterschiede Gemeinsamkeiten zu finden und trotz der Distanz ein Team zusammenzuschweißen.

Ein solches Teambuilding kann im besten Fall gemeinsam an einem Ort, alternativ jedoch auch über virtuelle Teamübungen stattfinden.

Das Thema „kulturelle Vielfalt“ im virtuellen Team verankern

Damit kulturelle Unterschiede als Ressourcen im virtuellen Team wahrgenommen und geschätzt und nicht als Hindernisse betrachtet werden, sollten diese Unterschiede erst einmal ins Bewusstsein gerückt werden. Teamleiter mit internationalen virtuellen Teams können diese Unterschiede in einem Kick-off Meeting beziehungsweise einem interkulturellen Teamtraining besprechen und sich auf gemeinsame Kommunikationsregeln und eine Teamcharta einigen. Es geht darum, eine eigene Teamkultur zu schaffen, mit denen sich die Teammitglieder auch wirklich identifizieren können.

Für die Führungskräfte selbst ist es wichtig, dass sie auch ihren eigenen kulturellen Hintergrund und deren Einfluss auf die Teamdynamik reflektieren. Toleranz und Flexibilität gegenüber anderen Arbeitsweisen und Kommunikationsstilen ist hier gefragt.

Die intrinsische Motivation im virtuellen Team fördern und Leistungen sichtbar machen

Da Mitarbeiter in virtuellen Teams sehr eigenständig arbeiten müssen, ist es besonders wichtig für die Führungskraft, die intrinsischen Motivationsfaktoren und Stärken der einzelnen Teammitglieder kennenzulernen und zu fördern. Dies geschieht zum Beispiel durch reflektierte Einzelgespräche und erfordert besonders über die Distanz viel Einfühlungsvermögen. Die Führungskraft übernimmt hier die anspruchsvolle Rolle eines Coachs ein.

Auch die Leistungen der einzelnen Teammitglieder und des gesamten virtuellen Teams sollten auf jeden Fall immer ausreichend anerkannt und gegebenenfalls gefeiert werden. Dies ist auch wichtig, um die Karriereentwicklung der virtuellen Teammitglieder im Unternehmen zu fördern und virtuelle Teamarbeit  im Unternehmen attraktiv zu machen.

Kommunikationsmedien im virtuellen Team strategisch einsetzen

Mit professionellen Online-Moderationsmethoden können Webmeetings zum Highlight im virtuellen Teamalltag werden. Die Konzentration in der gemeinsamen virtuellen Teambesprechung nimmt merklich zu, je interaktiver die Führungskraft moderiert. Hierzu sollte sie jedoch speziell geschult werden, denn ein virtuelles Teammeeting läuft anders ab als ein Teammeeting vor Ort. Die Kenntnis der Funktionen der eingesetzten Software reicht hier längst nicht aus.

Welche Kommunikationsmedien dem virtuellen Team zur Verfügung gestellt werden, spielt ebenfalls eine tragende Rolle. Der Teamleiter hat hier eine Vorbildfunktion und sollte dem Team Orientierung geben. Gleichzeitig müssen die Teammitglieder dafür sensibilisiert werden, wann und warum welche Medien sinnvoll sind.

Fazit: Führung 2.0

Das Führen von virtuellen Teams ist eine sehr anspruchsvolle Führungsaufgabe, die neue Konzepte der Mitarbeiter- und Führungskräfteentwicklung erforderlich macht. Wenn Führungskräfte und Projektleiter sich darauf einlassen können, ist diese moderne Führung jedoch auch sehr spannend und motivierend.

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