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Du hast geschäftlich viel mit Briten und Britinnen zu tun? Vielleicht arbeitest du für eine britische Firma oder hast britische Kolleg:innen oder Geschäftspartner? Wahrscheinlich ist dir schon aufgefallen, dass der Kommunikationsstil der Briten und Britinnen anders ist als der in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Folgende britische Kulturstandards spielen bei der typisch britischen Kommunikation eine große Rolle:

Kommunikationsstil der Brit:innen: Selbstdisziplin

Briten  und Britinnen lernen von klein auf, dass es wichtig ist, höflich zu sein und die eigenen Gefühle nicht zu stark zu zeigen. Dies wirkt sich auch sehr auf den Kommunikationsstil der Briten und Britinnen aus: Sie zeigen möglichst keine übermäßigen Emotionen und legen viel Wert auf Freundlichkeit und Höflichkeit. Das geht sogar so weit, dass man sich in Großbritannien oft auch dann noch mit „Sorry“ entschuldigt, wenn jemand anders einen aus Versehen angerempelt hat.

Das typisch britische Schlangestehen an der Bushaltestelle ist ebenfalls ein Beispiel, an dem sich dieser Kulturstandard sehr schön erkennen lässt.

Warum Briten an der Bushaltestelle Schlange stehen

Wenn dir jetzt gleichzeitig ein Beispiel einfällt, bei dem sich ein Brite oder eine Britin aber überhaupt nicht selbstdiszipliniert verhalten hat, sondern geradezu ausfallend, dann hat das wiederum mit einem anderen britischen Kulturstandard zu tun.

Hier geht es nämlich um den ritualisierten Regelbruch. Und den habe ich hier erklärt: „Selbstdisziplin und Regelbruch“.

Kommunikationsstil der Brit:innen: Indirektheit interpersonaler Kommunikation

Brit:innen pflegen einen indirekten personenbezogenen Kommunikationsstil und nicht einen direkten sachbezogenen, wie er z. B. in Deutschland üblich ist. Der Fokus  der Kommunikation liegt auf den Aufbau anderer Personen durch Lob. Kritik wird oft so indirekt ausgedrückt, z. B. durch eine humorvolle Bemerkung, dass Deutsche diese oft gar nicht bemerken. Auch ein direktes kurzes „Nein“ hört man seltener von Briten als von Deutschen.

Briten und Britinnen kommunizieren sehr höflich und indirekt. Hier ein paar Beispiele für falsche Übersetzungen britischer Ausdrücke in unsere deutschen Hirne: „Was Engländer sagen und meinen“.

Diese Art der Kommunikation führt auch dazu, dass es in Großbritannien eine ganz andere Diskussionskultur gibt. Die eigene Meinung in einer hitzigen Diskussion durchzudrücken ist nicht typisch britisch. In Großbritannien ist die Freiheit, anders zu denken, ein wichtiges Menschenrecht und bestimmt den Kommunikationsstil der Briten.

Leben und leben lassen. Keine eigene Meinung kann absolut richtig sein. Hier laufen Deutsche schnell Gefahr, als Besserwisser angesehen zu werden.

Und waran liegt es, wenn man im Supermarkt in London mit „Dear“ oder „Love“ angeredet wird? Nun – das wiederum liegt an einem anderen britischen Kulturstandard:

Kommunikationsstil der Brit:innen: Interpersonale Distanzreduzierung

In Großbritannien herrscht allgemein ein lockerer Umgangston, Smalltalk ist wichtig und mit Fremden ist man meist sofort beim Vornamen und vielleicht auch beim „Love“ oder „Dear“, obwohl man sich doch noch gar nicht kennt.

Das mag auf Deutsche etwas befremdlich wirken. Im Gegenzug dazu empfinden die Brit:innen Deutsche oft als sehr distanziert gegenüber Fremden.

Weiterführende Informationen zu den Briten und Britinnen

Näheres zu den britischen Kulturstandards und wie du mit Brit:innen besser kommunizierst und zusammenarbeitest, erfährst du in einem interkulturellen Training Großbritannien, das ich auf Anfrage anbiete.

Weitere Blogartikel zu interkulturellen Themen und meinen persönlichen interkulturellen Erfahrungen liest du hier: Blogartikel zu kulturellen Unterschieden

Literaturquelle: Stefan Schmid, Alexander Thomas: Beruflich in Großbritannien, Trainingsprogramm für Manager, Fach- und Führungskräfte

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